26. Februar 2021

3 Leseminuten

Finanzmanagement

Wie viel Geld kann ich “zur Seite legen“?
Lassen Sie uns einen Blick auf Ihre Finanzen werfen.
Nicholas Flaherty Image

Nicholas Flaherty, Investment Strategist at FWU Invest S.A.


Diejenigen unter Ihnen, die sich bereits Gedanken über Ihre Zukunft und Ihren Ruhestand gemacht haben, werden sich wahrscheinlich auch gefragt haben, wie viel Geld Sie monatlich oder jedes Jahr beiseitelegen können oder sollten. Zweifellos ist dies eine sehr persönliche und möglicherweise auch eine entmutigende Frage – aber es gibt glücklicherweise eine Reihe an Hilfestellungen, die bei dieser Frage helfen können.

Die 50/30/20-Regel

Eine nützliche Faustregel, wenn es um die Budgetierung der persönlichen Finanzen geht, ist die so genannte 50/30/20-Regel. Diese besagt, dass man nach der Zahlung der Steuern so haushalten sollte, dass 50 % des Einkommens für die „Notwendigkeiten“ des Lebens ausgegeben werden, wie für die Miete, monatliche Rechnungen und Grundbedarfsgüter. 30 % können dann für den „Spaß“ eingeplant werden, also die Ausgaben für das Spotify- oder das Netflix-Abo, aber auch für die Restaurantbesuche, Kinoabende oder Shoppingtrips. Dann bleiben einem noch die 20 %, die oft zugunsten des Spaßes vernachlässigt werden. Vollkommen verständlich, aber letztendlich dennoch gefährlich, denn diese 20 % sollten für Ihre eigene Zukunft bestimmt sein – und wir versichern, Sie werden sich dafür bald sehr dankbar sein. Mit anderen Worten: die 20 % sollten für Ihre Ersparnisse aufgewendet werden. Sie sollten nicht als maximale, sondern als minimale Summe gesehen werden, d.h. man sollte so haushalten, dass mindestens 20 % des Nettoeinkommens in die Einsparnisse investiert werden kann.
 

Lassen Sie uns das an einem kurzen Beispiel veranschaulichen:

Nehmen wir an, Ihr Einkommen nach dem Abzug der Steuern beträgt 2.000 Euro pro Monat – eine schöne runde Zahl zum Rechnen. Nach unserer Faustregel würde das also bedeuten, dass Sie pro Monat 1.000 Euro für Ihre „notwendigen“ Ausgaben zur Verfügung hätten. Es ist also unwahrscheinlich, dass Sie sich dann eine Wohnung für 800 Euro im Monat leisten würden, es sei denn, Sie haben das Glück all Ihre Grundversorgung und Lebensmittel kostenlos zu bekommen. Wenn Sie aber zum Beispiel 1.000 Euro im Monat für Ihre Miete und Nebenkosten ausgeben und somit eine monatliche Summe von 1.300 Euro aufwenden, wäre es sinnvoller, die Mietkosten auf überschaubare 700 Euro im Monat zu senken. Gehen wir also davon aus, wir haben vorbildlich budgetiert und schaffen die 1.000 Euro, also die genauen 50 %, dann haben wir monatlich 600 Euro für das Vergnügen zur Verfügung. Das bedeutet wir können uns zahlreiche Kinobesuche und den ein oder anderen Einkaufsbummel gönnen. Wenn unsere Wünsche erfüllt sind, bleiben uns schließlich noch 400 Euro übrig, die wir unseren Ersparnissen widmen sollten. Ein Teil davon sollte man für "Notfälle" reservieren, also für Situationen, in denen Sie wirklich Bargeld brauchen könnten. Der große Teil dieser Ersparnisse sollte jedoch investiert werden, damit Sie Ihr Geld vermehren können!

Um also jetzt auf unsere ursprüngliche Frage zurück zu kommen – wie viel kann ich beiseitelegen? Eine nützliche Faustregel sind die 20 % Ihres Einkommens, aber es hängt auch davon ab, wie strikt Sie sich an Ihren Plan halten und nicht die Notwendigkeiten oder Ihre Wünsche vernachlässigen, um das Leben auch genießen zu können.