5. Juli 2021

3 Leseminuten

Investment und Lebensversicherung

Was ist die Volatilität einer Anlage?
… und warum Sie diese verwalten sollten.
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Nicholas Flaherty, Investment Strategist at FWU Invest S.A.


Bei der Wahl eines Anlageproduktes, wie beispielsweise eines Fonds, werden Sie auf den Begriff „Volatilität“ gestoßen sein, der prozentual ausgedrückt wird, das heißt in 10 %, 15 %, 20 % etc. Dieser Wert stellt die "Risikobereitschaft" Ihrer Investition dar. Um dies besser zu verstehen, lassen Sie uns kurz darüber sprechen, was der Begriff "Risiko" bei einer Investition bedeutet.

 

Der Begriff „Risiko“ hat in der Alltagssprache normalerweise einen negativen Beigeschmack, wie wenn wir zum Beispiel an die „Risiken beim Rauchen“, an die „Risiken von schneller Geschwindigkeit“ auf der Autobahn, oder an das „Risiko ungesunder Ernährung“ denken. Im Zusammenhang mit „Investieren“ und Anlageprodukten begleiten den Begriff aber neben negativen auch positive Aspekte. Denn ja, Risiko beinhaltet Gefahren, aber mit einher kommen auch Chancen.

Den gefährlichen Aspekt des Risikos kann man im Grunde als eine Möglichkeit betrachten, den „Grad der zukünftigen Ungewissheit“ zu erfassen.

Lassen Sie uns das mit Hilfe eines Beispiels in einfaches Deutsch fassen. Nehmen wir einmal an, Sie haben zwei Finanzierungsmöglichkeiten – einen Fonds für Staatsanleihen und einen Aktienfond. Eine Staatsanleihe ist eine sichere Anlage – die Regierung kann Steuern erheben, Geld drucken und zahlt Ihre Rechnungen in der Regel pünktlich. Dies wiederdrum bedeutet, dass die Unsicherheit über die Zukunft der Investition gering ist – die Investoren können darauf vertrauen, dass die Anlage ihren Wert behalten wird, aufgrund der großen Menge an Ressourcen, die der Regierung zur Verfügung stehen. Das Ergebnis davon ist, dass die Volatilität des Vermögenswertes ebenfalls gering ist – also der Betrag, um den der Wert auf dem Markt „schwankt“. In der Regel können sie bei dieser Art von Vermögenswerten eine Volatilität von etwa 2 bis 5 % erwarten.

 

Nun zum Aktienfond. Eine Aktie stellt ein Eigentum an einem Unternehmen dar, das seinerseits auf dem offenen Markt konkurrieren muss, um seine Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. Die Möglichkeiten des Unternehmens sind eingeschränkter als die der Regierung: es kann kein eigenes Geld drucken, und wird erheblich mehr Unsicherheiten bei seinem zukünftigen Einkommen haben. Die höhere Unsicherheit drückt sich anschließend in einer höheren Streuung der Renditen aus – denn die Kursbewegungen sind tendenziell größer, da die Anleger weniger sicher hinsichtlich der Zukunft des Unternehmens sind. Aktienfonds weisen in der Regel eine Volatilität zwischen 15 – 20 % auf.

 

Mit anderen Worten, bei Investitionen an der Börse gibt es mehr „Gefahren“, aber dabei gibt es auch mehr „Chancen“. Dies ist eine wichtige Erkenntnis, denn die Tatsache, dass Aktien eine höhere Volatilität aufweisen, sollte nicht per se als „negativ“ betrachtet werden, da man auf dem Aktienmarkt dafür auch höhere Renditen erzielen kann. In der Tat können Sie auf lange Sicht damit rechnen, dass Aktien 6 bis 7 % mehr verdienen als Anleihen, aber sie sollten sich auch bewusst sein, dass sie dabei eine höhere Volatilität erleben.

Unterm Strich: wenn Sie auf den Begriff „Volatilität“ stoßen, wissen Sie nun, dass es sich um die Höhe des „Risikos“ handelt, das Sie mit Ihrer Investition eingehen würden. Dieses „Risiko“ erfasst die zukünftige Ungewissheit der Investition und wird in Form eines Prozentsatzes ausgedrückt, der von niedrigen 0 bis 5% reicht, die in Bargeld und sicheren Staatsanleihen zu finden sind, bis zu 15 bis 20 % auf dem Aktienmarkt. Dieses Risiko darf jedoch nicht als nur schlecht abgestempelt werden, denn Risiko ist auch immer eine Chance. Und die Verwaltung von Risiken und die Nutzung dieser Chancen, ist das was erfolgreiches Investieren ausmacht!

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